Ich bin gerade dabei, neue Motivation für mein Buchprojekt zu finden. Zeit wird’s! Der Durchhänger hängt noch ganz schön tief, aber ich habe das Gefühl, es geht bald wieder aufwärts. Und da muss ich vielleicht nochmal ein bisschen an meinen Deadlines schrauben. An dieser Stelle frage ich mich, ob ich mir überhaupt realistische Zeitrahmen setze. Wie sollte mein täglicher Word Count eigentlich aussehen, wenn ich in einem bestimmten Zeitraum einen ganzen Roman fertig haben will?
Nun, das hängt natürlich davon ab, wie lang der fertige Roman sein soll. Das ist schwierig zu beurteilen, bevor der Roman fertig ist.
Hmm. Aber man kann ja mal pi mal Daumen überschlagen und grobe Richtwerte finden. Also gut. Eine Normseite enthält circa 250 Wörter. Ein mittlerer Roman findet sich bei etwa 400 Seiten, macht summa summarum 100.000 Wörter. Möchte ich einen solchen Roman in 30 Tagen schreiben, muss ich 3.333 Wörter pro Tag schreiben.
Für die Korinthenkacker: Ja, ich weiß, an einem Tag muss ich zehn extra Wörter schreiben.
In Seiten gerechnet heißt das etwa dreizehneinhalb Seiten pro Tag. Und die Korinthenkacker sollen mir vom Leib bleiben.
Da ist noch nicht das ganze drumherum mit eingerechnet, wie Plot erstellen, Charaktere ausarbeiten oder Hintergrund erschaffen. Vom Korrekturlesen ganz zu schweigen.
Es stellt sich daher die berechtigte Frage, ob es realistisch ist, ein Buch in einem Monat zu schreiben, wenn man das als Nebenjob betreibt. Für mich ist das jedenfalls nicht realistisch.
Gehen wir es mal von der anderen Seite an. Was wäre denn realistisch für mich? Ich würde mal sagen, 500 bis 1000 Wörter pro Tag sind drin. Das macht also zwei bis vier Seiten. Und damit wäre ein Roman in 100 bis 200 Tagen runtergeschrieben. Overhead, siehe oben, nicht mitgerechnet. So gesehen ist es möglich, bis Jahresende fertig zu werden, zumal ich ja nicht bei Null anfange, sondern schon ein Fünftel geschrieben habe.
Vorausgesetzt, es kommen keine weiteren Durchhänger oder sonstige Katastrophen. Aber ich bin zuversichtlich. Ich habe vielleicht ja auch Momente, wo ich deutlich mehr schreibe, als die 500 bis 1000 Worte. Schreibwutanfälle und Flowerlebnisse können da durchaus hilfreich sein.
Mal sehen, was kommt – aber erst muss der Durchhänger gehen.