Künstlerische Intelligenz

Verdrängt die Künstliche Intelligenz die künstlerische Intelligenz?

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat derzeit Erfolge aufzuweisen, die uns natürlichen Gehirnen den Angstschweiß auf die allzu menschliche Stirn treiben könnte. Denn angeblich wird man inzwischen nicht mehr unterscheiden können, ob es sich um einen Menschen handelt oder um ein Programm. In etlichen Bereichen kann einem das vermutlich herzlich egal sein. Hauptsache, es wird erledigt. Und das kann die künstliche Intelligenz mittlerweile ganz gut.

Was aber, wenn es sich um künstlerische Ergüsse handelt?

Sind Kreativität, Inspiration und individueller Ausdruck ein Merkmal einzigartigen, menschlichen Denkens? Oder kann eine digitale Maschine mit genügend herumwürfeln von Nullen und Einsen zu gleichwertigen Ergebnisses kommen?

Die Frage lässt sich vermutlich nicht klar beantworten, denn all dieses wunderbar menschliche Gehirnchaos und was dabei herauskommt, lässt sich nicht wirklich messen und vergleichen.

Kunst ist, was gefällt.

Und das kann man nicht unabhängig vom jeweiligen Betrachter (oder Leser) eindeutig festlegen. Etwas, das in mir persönlich Glücksgefühle, Gänsehaut oder was auch immer an Empfindungen auslöst, kann für jemand anderen langweilig, öde oder sogar anekelnd sein.

Das ist ja das Schöne an uns Menschen, wir sind alle Individuen mit ganz unterschiedlichen Vorlieben und Gefühlswelten. Und das soll auch so bleiben.

Den Fortschritt werden wir nicht aufhalten können und damit auch nicht den Einzug von künstlicher Intelligenz in unseren Alltag. Und ich würde lügen, wenn ich mich dessen nicht auch bedienen würde – da wo ich es für praktisch und hilfreich empfinde.

Ich empfinde es allerdings als gewaltigen Verlust, wenn ich meine künstlerischen Werke nicht mehr komplett aus mir heraus gestalte. Klar, ich kann mir bei der Recherche helfen lassen. Aber die Worte, die ich für meine Leserschaft aufschreibe, fließen dann bitte immer noch aus meiner eigenen Feder.

Wo bleibt denn sonst der Spaß.

Ich schreibe nach wie vor nicht nur für Leser und Klicks, sondern auch und nicht zuletzt – für mich. Das Schreiben ist heilsam, herausfordernd, beruhigend, spannend, stimulierend, befriedigend. Und manchmal harte Arbeit. Und das gehört eben auch dazu. Ich möchte mir das nicht nehmen.

Insofern werde ich hier weiterhin jedes Wort selber eintippen. Nachdem es mir vorher in meinem ganz eigenen Gehirn, meiner ganz eigenen künstlerischen Intelligenz entsprungen ist.

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