Ich hatte bisher eine ganz schön anstrengende Woche. Und jetzt freue ich mich auf das Wochenende. Ein bisschen erholen, Akku aufladen, entspannen. Und vielleicht mit Elan an einem Roman arbeiten?
Natürlich hab ich auch schon wieder einiges vor für das Wochenende. Und am Wochenende soll man ja nicht auch noch arbeiten müssen. Wobei sich da die Frage stellt, ist an meinem Roman schreiben eigentlich Arbeit?
Ja und nein würde ich sagen. Ich hab es ja mal als professionelles Hobby bezeichnet. Das heißt nicht, dass es keinen Spaß mehr macht. Es hat aber auch einen anderen Stellenwert als irgendein anderes Hobby, was ich mal mache, weil ich gerade Lust dazu habe, oder eben nicht. Dennoch sollte es nicht den Charakter einer mühsamen Tätigkeit haben, die ich nur mache, weil es halt sein muss.
Müssen tut gar nichts. Am besten streicht man das Wort aus seinem Wortschatz und sagt stattdessen wollen. Überhaupt, wenn man das mal durchzieht, verändern sich die Dinge und die Todolisten irgendwie ganz schön. Und plötzlich ist auch das Wochenende voller Dinge, die man tun will und auf die man sich freut, wie Wäsche waschen, ausmisten, putzen… Na ja. Aber auch diese Sachen wirken viel angenehmer, wenn man sagt, dass man sie machen will und nicht, dass man sie machen muss.
Und ganz ehrlich, ich will dieses Wochenende etwas ausmisten. Ich will mich auch erholen, ich will aufräumen, ich will schreiben. An meinem Wochenende will ich mich zu nichts gezwungen fühlen.
Hmm. Unter der Woche aber auch nicht. Und warum auch. Ich will arbeiten, ich will früh aufstehen, ich will nach der Arbeit meinen Feierabend genießen. Hört sich doch recht gut an.
Den Zwang machen wir uns selber am meisten. Jetzt wird der ein oder andere einwenden, dass man eben nicht einfach machen kann, was man will. Dass man Verpflichtungen hat. Wenn ich nicht auf der Arbeit auftauche, bekomme ich irgendwann kein Gehalt mehr.
Das stimmt, aber trotzdem ist das meine Entscheidung, gerade diese Arbeit zu machen, die ich eben mache und dieses Geld verdienen zu wollen, um meinen Lebensstandard zu halten. Müssen würde ich das nicht. Ich könnte genauso gut unter der Brücke schlafen.
Das will ich aber definitiv nicht. Ich will in meinem kuschligen Bett in meiner schönen Wohnung schlafen, auf meinem Laptop Texte tippen, während ich bequem auf meinem Sofa lümmle und die Annehmlichkeiten meines regelmäßigen Gehaltseingangs genießen.
Und natürlich auch mein wohlverdientes Wochenende.