Ich nehme mir gerne mal Dinge vor, stecke mir Ziele und erreiche sie dann nicht. Weil ich mir nicht genug Zeit genommen habe, es nicht ordentlich organisiert habe, es Schwierigkeiten gab oder sonstwas war. Einiges davon sind sicherlich Ausreden. Aber es geht bestimmt nicht nur mir so, dass man sich Großes vornimmt, und dann nicht genug Arbeit reinsteckt, um es auch wirklich umzusetzen. Aus welchen Gründen auch immer. Und dann können zwei Dinge passieren: entweder ich gebe die Sache auf, oder ich entwickle Ehrgeiz, um es irgendwie doch noch durchzuziehen. Ich hatte im Studium die ein oder andere Phase, wo ich kurz vorm Aufgeben war.
Kaum zu glauben, aber ich habe ein Diplom.
Wann gewinnt der Ehrgeiz und wann die Faulheit? Gute Frage. Und die Frage ist auch, was einen der Ehrgeiz kostet. Es gibt ja auch sowas wie falschen Ehrgeiz. Oder man stresst sich total rein, um etwas zu erreichen und wenn man es geschafft hat, stellt man fest, dass es den Aufwand gar nicht wert gewesen wäre.
Ein guter Grund für mich, Ehrgeiz zu entwickeln ist immer dann gegeben, wenn ich mir was beweisen will. Vielleicht will ich auch anderen was beweisen, aber mein eigener Stolz ist, das muss ich zugeben, manchmal ein guter Treiber. Auch wenn es sonst keinen interessiert, mir bricht ein Zacken aus der Krone, wenn ich es nicht schaffe.
Ist das nun gut oder schlecht? Ich glaube, so pauschal kann man das nicht beantworten. Das weiß man erst, wenn man es durchgezogen hat und danach bewertet. Ich habe schon darüber geschrieben, dass mir mein Buchprojekt die Sache wert ist. Dennoch ist es zurzeit nicht so einfach, mich damit zu beschäftigen. Stetige, kleine Schritte zu machen ist OK, aber mein Ehrgeiz möchte größere Fortschritte. Mein Schweinehund schiebt mögliche Überlastung vor. Aber es ist vielleicht nicht wirklich der Schweinehund. Wenn ich die Zeit eher in Yoga, Rückentraining und andere Dinge investiere, weil sie mir aktuell wichtiger vorkommen, dann hat das sicher einen guten Grund.
Ich will oftmals ganz viel und das dann auch alles auf einmal.
Aber das kann ich nun mal nicht leisten. Ich muss Prioritäten setzen. Und natürlich muss ich auch noch Spaß haben können. Das ist ganz wichtig, und der Ehrgeiz lässt einen das manchmal vergessen. Das Bloggen macht mir momentan viel Spaß. Ich möchte mir auch weiterhin die Zeit dafür nehmen. Aber vielleicht würde es meinem Buchfortschritt besser dienen, wenn ich die Zeit stattdessen in das Schreiben an meinem Roman investieren würde.
Ich könnte genauso gut andere Tätigkeiten streichen und stattdessen mehr schreiben. Ich muss meine Balance wohl erst noch finden.