Todeslinie – zu neudeutsch Deadline – klingt ja erstmal ganz schön dramatisch.
Der Begriff stammt aus dem Zeitungsjournalismus und bezeichnet den letztmöglichen Zeitpunkt, zu dem Druckzeilen noch in die Setzerei gegeben werden können, um in der aktuellen Zeitungsausgabe zu landen.
Heutzutage verwenden wir den Begriff für alle möglichen terminlichen Ablauffristen, und meistens ist es weitaus weniger dramatisch, als der Begriff anmuten lässt. In vielen Fällen könnte man schlicht „Abgabetermin“ sagen und das träfe es genauso gut.
Aber man will ja mit der Zeit gehen.
Und prinzipiell ist es meist eine gute Sache, größere Projekte zu terminieren, sprich, ihnen eine feste Deadline zu geben, bis wann es fertig sein muss.
Die Sache ist nämlich die, wenn ich völlig ohne terminlichen Druck an meinem Buchprojekt arbeite, wann wird es dann fertig?
Womöglich in ein paar Monaten, Jahren, oder nie. Wer weiß.
Manche Menschen arbeiten wesentlich stringenter und konzentrierter, wenn eine Deadline bevor steht. Andere hingegen lassen sich gar nicht gerne unter Druck setzen und fühlen sich dadurch eher gelähmt.
Ich gehöre zur ersten Spezies, ein bisschen Termindruck tut mir ganz gut. Wenn der Abgabetermin näher rückt, laufe ich zur Höchstform auf. Ich muss allerdings zugeben, dass mich das auch stresst. Alles auf dem letzten Drücker zu machen ist auch keine gute Strategie.
Was da helfen kann, ist sich Meilensteine zu definieren und die mit einem Stichtag zu verbinden. Dadurch unterteilt man sein Projekt in kleinere Häppchen und hat nicht ganz so viel Stress bei der Umsetzung. Jetzt muss man nur noch eine Arbeitsweise finden, mit der man diese Stichtage auch einhält. Aber dazu später mehr.
Und ja, das funktioniert auch bei kreativen Werken. Insbesondere, wenn man wirklich viel zu tun hat, bevor es fertig ist. Und Fertigstellen ist oberstes Ziel, wenn man etwas veröffentlichen will.
Ich habe mir also mal ein paar Todeslinien gesetzt. Ob mein Projekt daran krepieren oder es überleben wird, werden wir sehen.